genius loci die Siegener Motive
zwei wichtigen Wirtschaftsräumen in Deutschland und Russland auseinander, die eine gemeinsame Geschichte der Industriekultur verbindet. Die Rede ist von meiner Heimatstadt Siegen und zwei der größten Städte Russlands, Jekaterinburg und Perm.
Was kaum jemand wusste: Jekaterinburg und Perm sind von dem gebürtigen Siegener Georg Wilhelm Henning gegründet worden. Georg Wilhelm de Gennin , wie er in Russland genannt wird, 11. Oktober 1676 – 12. April 1750, war ein in Deutschland geborener Offizier und Feuerwerker, der aufgrund seiner beachtlichen Kenntnisse in der Metallurgie von Peter dem Großen nach Russland eingeladen wurde. In den 1720er Jahren gründete Henning Russlands erste Fachschulen für Bergwesen, reiste durch Europa, um Spezialisten im Bereich Bergbau zu werben und nach Russland zu holen und baute neue Fabriken im Ural, die sich in kürzester Zeit zu einem bedeutenden Wirtschafts- und Bildungszentrum entwickelten: Jekaterinburg und Perm.
2013 begab ich mich deshalb auf die Spuren Hennings und fotografierte wichtige Unternehmen in Deutschland und Russland, um ihre Gemeinsamkeit, die Verarbeitung von Stahl und Metall, fotografisch festzuhalten. Es entstand eine neue Serie über die Industriearchitektur im Siegerland und im Ural, die die bisher wenig bekannte Verbindung zwischen diesen Wirtschaftsräumen darstellt. Gezeigt werden meine Arbeiten in einer Ausstellung, die im November in Jekaterinburg startete und danach weiter nach Moskau, Krasnodar, nach Pingyao in China und nach Siegen wandert. Zusätzlich entsteht in Deutschland ein Buch, das auf 120 Seiten in wunderschönen Fotografien die Industriearchitektur und -Kultur der jeweiligen Gebiete präsentiert und Interessantes über das Eisenland Siegerland, die Herkunft Hennings und meine Arbeit als Künstler erzählt.
Ich selbst lebe seit 1989 in Siegen, wo ich seit 1997 als freischaffender Künstler tätig bin. Meine Arbeiten wurden in Einzelausstellungen unter anderem in London, Paris, Brasilien und New York gezeigt. Museen u.a. in Houston, Chicago, Rochester und Rio de Janeiro, haben meine Werke bereits in ihre Sammlungen integriert. Wichtige Großprojekte der vergangenen Jahre, waren meine Arbeiten zum 200. Jubiläum des Bostoner Athenaeums und zum 50-jährigen Geburtstag der Hauptstadt Brasiliens, Brasília.
Der Dank gilt vor allem jenen die dieses Projekt möglich gemacht haben: Boschgotthardtshütte (BGH), Deutsche Edelstahlwerke DEW, Heinrich Georg GmbH Maschinenfabrik, Graebener Group, RWE Siegen, Sparkasse Siiegen, Stadt Siegen, Tsubaki Kabelschlepp, Kreis Siegen Wittgenstein und Vetter dekoration, neben vielen Einzelnen die über crowdfundraising und Subskription zu diesem Projekt beigetragen haben
„Die Architektur ist wie ein Abschlusspunkt, der den künstlerischen Prozess vollendet und gleichzeitig ist er auch der Ausgangspunkt für eine neue künstlerische Reise des Betrachters – das ist Kellner.“ (Irina Chmyrewa, Kunstwissenschaftlerin, Russland)