Burtscher, Christoph

Burtscher, Christopher, Berlin, Deutschland

1965 kam ich in Österreich zur Welt und wuchs in Vorarlberg auf. Nach dem Abitur studierte ich Psychologie und Vergleichende Literaturwissenschaft an der Universität Innsbruck, später dann Fotografie bei Sibylle Bergemann an der Berliner Schule 'Fotografie am Schiffbauerdamm'. An der Internationalen Sommerakademie für Bildende Kunst Salzburg war ich Stipendiat. Seit vielen Jahren lebe und arbeite ich in Berlin. Teilnahme an zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen, u. a. am Fotosommer Stuttgart 2005, am Toronto Photography Festival 2005 in Kanada, an den Darmstädter Tagen der Fotografie 2006, an den Kaunas Photo Days 2006 in Litauen, am 3. Europäischen Monat der Fotografie in Wien 2008 und am Internationalen Fotofestival 2009 in Lodz (Polen).

Ueberfahrt nach Dover 1978

Kindertagebucharbeit: 'Kommt ein Vogel geflogen...' - ein fotografisches Tagebuch eines Kindes (1973-1983) von Christoph Burtscher Im Jahr 1973 schenkten mir meine Eltern meine erste Kamera - so begann ich als sechsjähriger Junge zu fotografieren. Bis 1983 beobachtete ich meine Familie und meine Freunde beim Leben und Aufwachsen in Vorarlberg, dem westlichen Teil Österreichs. Vor einigen Jahren begann ich, diese wiederentdeckten Familienfotos, die zwei bis drei Jahrzehnte in einigen Schuhkartons überlebt hatten, sorgfältig zu sichten. Während ich versuchte, das biografische Bildmaterial von seinem privaten familiären Charakter und dem Kontext der siebziger und frühen achtziger Jahre so zu befreien, dass die Bilder in neu etablierten Sequenzen lebendig werden, wurde ich oft an ein Zitat des französischen Schriftstellers und Künstlers Hervé Guibert erinnert: "Wenn man diese Kartons eines Tages öffnet", sagt er, "springt einem der Tod entgegen, aber auch das Leben, beides ineinander verschlungen, sich gegenseitig bedeckend und verbergend. Um die Perspektive des Jungen, der all diese Familienfotos gemacht hat, beizubehalten, werden die Fotografien von Aufsätzen aus der Grundschule begleitet. Einer von ihnen heißt 'Ein Vogel fliegt vorbei...' (1973): Ein Vogel kommt vorbei geflogen. Eine Mutter hat einen Vogel gefunden. Sie wollte den kleinen Vogel zu Franz bringen. Aber dann kam die Vogelmutter. Oh nein, die Vogelmutter hat ihr das Vögelchen aus der Hand gerissen. Du siehst, wie sehr die Vogelmutter das Vögelchen liebt.Eine Mutter hat ihr Kind verloren. Das Kind ist auf einen Berg gegangen. Das zweite Kind blieb zu Hause. Dann kamen die Feuerwehrleute. Aber sie hatten Angst, auf den Berg zu gehen. Dann ist die Mutter auf den Berg gegangen".