Belly Dancer 1
Die Kraft der Bewegung in der Fotografie fasziniert mich. Ich begann damit während meines Studiums an der Kunstakademie in Arnheim, Niederlande, zu experimentieren. Nach meinem Umzug in die USA entdeckte ich die Digitalfotografie und spiele seither mit ihren unendlichen Möglichkeiten. Obwohl die Bilder digital sind, werden die Verzerrungen und Verformungen nur durch Bewegung und nicht mit Photoshop erreicht.
Der Tanz war schon immer ein wichtiger Bestandteil meiner Arbeit: Ich tanze und singe mit meiner Kamera in der Hand, während ich meine Bilder aufnehme. Tatsächlich besteht meine Arbeit hauptsächlich aus Selbstporträts und ich verwende nur selten Modelle. Als Ausnahme von dieser Regel habe ich meine liebe Freundin Vanessa für die Bauchtanzbilder Modell stehen lassen. Ihr wunderschöner Körper bewegte sich anmutig zur orientalischen Musik, während ich diese flüchtigen Momente festhielt. Die vagen Formen, destilliert aus Gesten, die vor langer Zeit gemacht wurden, vermischen sich wie Schichten von farbigem Nebel. Ein Modell für mich tanzen zu lassen, war sehr interessant, da es ein zusätzliches Element der Interaktion schuf: Statt nur die Musik und mich, der die Kamera verführt, war sie, mein Modell, die Verführerin.
Die Technik, mit der ich fotografiere, gibt mir oft das Gefühl, dass ich mit dem farbigen Licht, das in das Objektiv meiner Kamera fällt, male. Ich fotografiere mehr oder weniger zufällig, aber kontrolliert, und reagiere auf das, was ich auf dem Display sehe. Wenn das Ergebnis zu unscharf ist, gehe ich langsamer vor, wenn es zu scharf ist, gehe ich schneller vor. Es ist aufregend zu sehen, wie diese Methode die Realität verformt. Die Bilder scheinen eine Welt unbekannter, ätherischer Formen zu eröffnen, und es ist fast so, als ob das aufzeichnende Auge der Kamera die Schichten, in denen wir existieren, abblättert und sichtbar macht.
Suzanne Banning Februar 2007