Jekaterinburg – Die Stadt mit Siegener Wurzeln und ihre Bodenschätze
Siegen/Jekaterinburg. Am 18.11. 1723 wurde die viertgrößte Stadt Russalnds von dem Siegener Georg Wilhelm Henning und dem russischen Wirtschaftsorganisator Wassili Tatischtschew gegründet.
Namensgeberinnen der Stadt sind die schöne Zarin Katharina I. und die Heilige Katharina, Schutzpatronin der Bergleute. Heutzutage ist sie eine der wichtigsten Universitäts- und Industriestädte Russlands.
Die fast 550 km² große Stadt am Fluss Isset hat über 1.300.000 Einwohner. Nach Perm ist sie die zweitwichtigste Industriemetropole des Urals. Die Gegend ist reich an Bodenschätzen – Eisen, Gold und sogar Platin sowie zahlreiche andere Erze werden abgebaut. Neben Maschinenbau, Metallverarbeitung und -verhüttung bildet die Produktion von Rüstungsgütern einen weiteren industriellen Schwerpunkt. Diesen Status verdankt die Stadt unter Anderem Georg Wilhelm Henning, der mit seinem umfangreichen Wissen über Eisengießkunst die Industrie vorantrieb. In kurzer Zeit entwickelte sich Jekaterinburg zum Zentrum des Eisenhüttenwesens im Uralgebirge.
Die Anbindung an die Transsibirische Eisenbahn und der internationale Flughafen Kolzowo machen die Stadt zu einem wichtigen Verkehrsknotenpunkt im Ural und fördern den Export.
Eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten ist die russisch-orthodoxe Kathedrale auf dem Blut. Sie wurde an der Stelle erbaut, an der bis 1977 das Ipatjew-Haus befand. In dessen Keller wurde in der Nacht vom 16. auf den 17. Juli 1918 der letzte Zar Nikolaus II mitsamt seiner Familie von den Bolschewiki ermordet. Die Kathedrale dient mittlerweile als Wallfahrtsort für Anhänger des russischen Zarentums.
Trotz seiner Größe wahrt die Metropole das charmante Flair und die Freundlichkeit einer Provinzstadt.
Thomas Kellner arbeitete über die Beziehung zwischen Siegen und Jekaterinburg in seiner Ausstellung exhibition genius loci