Kapellenschule Alertshausen

KapellenschuleAlertshausen

Die erste belegte Dokumentation einer Kapelle in Alertshausen stammt von 1553. 1674 war ein relevantes Jahr für die Kapelle und die Gemeinde: Für eine neue Kirchenglocke wurde ein Turm errichtet. 1718 war die erste aufwändige Renovierung der Kapelle nötig. Trotzdem musste die Kapelle 1802 abgerissen werden, weil sie baufällig war. Die neue Kapelle wurde im gleichen Jahr eingeweiht.
Seit 1983 ist sie ein Baudenkmal und damit ein wichtiges Kulturgut der Stadt Bad Berleburg, wozu Altershausen gehört. Die Kapelle wird auch heute noch mit kulturellem Leben gefüllt, beispielsweise mit Kunstaustellungen.

Kapellenschule Alertshausen Fotografie

Alertshausen in: Kapellenschulen, das Buch

Kapellenschulen als solitärer Architekturtypus 

Kapellenschulen, wie die in Alertshausen, bilden einen solitären Architekturtypus für das Siegerland und seine angrenzenden Regionen. Als einzelnstehende und in ihrer Umgebung auffällige Gebäude legen sie die Verbindung zwischen Religion und schulischer Bildung ausgehend vom Herrschaftsgebiet des Grafen Wilhelm I. von Nassau-Katzenelnbogen (1487-1559) und seines Sohns Johann VI. von Nassau, Katzenelnbogen und Dietz (1536-1606) offen. Die hybrid genutzten Bauwerke bestanden bis ins ausgehende 19. Jahrhundert und in Teilen sogar bis ins 20. Jahrhundert. 

Der deutsche Fotokünstler Thomas Kellner erkannte den historischen und kulturellen Wert dieser Bauten und machte sich zur Aufgabe dieses regionaltypische Kulturgut über ein neues Medium zu bewahren und in Erinnerung zu rufen. Mittels der Fotografie überführt er die Kapellenschulen in einen künstlerischen Kontext und gibt dem historischen Thema eine neue Dimension in der Gegenwart(skunst). 

So wie die Kapellenschulen in sich zwei Lebensbereiche vereinten, vermittelt auch diese Publikation verschiedene gegenwärtige Perspektiven auf die Geschichte und Genese der Kapellenschulen. Während Kellner mit seiner fotokünstlerischen Umsetzung versucht den zwischen Profan- und Sakralbau schwankenden Gebäudetypus neu zu denken, gewähren Chiara Manon Bohn, Isabell Eberling M.Sc. Dr. Andrea Gnam und Dr. Stefanie Siedek-Strunk in Textbeiträgen einen Einblick in die historische, architektonische und religiöse Einordnung der Kapellenschulen bis hin zu den Bildern von Thomas Kellner.