Josephskapelle Eckmannshausen

St. Josephs Kapelle Eckmannshausen

Im Netphener Ortsteil Eckmannshausen wurde in den Jahren 1858 bis 1861 die Josephskapelle erbaut. Sie blieb bis Mitte des 19. Jahrhunderts in ihrer ursprünglichen Bauweise erhalten. 1957 wurden grundlegende Renovierungsarbeiten durchgeführt und ein Kapellenanbau errichtet. Zwar wurde bereits 1936 der Bau eines neuen Schulgebäudes beschlossen, um mehr Platz zu schaffen, doch der Plan konnte aufgrund des Zweiten Weltkriegs nicht umgesetzt werden.
Ab 1968 besuchten auch Jugendliche aus den benachbarten Dörfern Herzhausen und Unglinghausen die Schule. Der Kapellenverein St. Josef
Eckmannshausen kümmert sich bis heute um den Erhalt der Kapelle.

St. Joseph's Kapelle Eckmannshausen Fotografie

Eckmannshausen in: Kapellenschulen, das Buch

Kapellenschulen als solitärer Architekturtypus 

Kapellenschulen, wie die in Eckmannshausen, bilden einen solitären Architekturtypus für das Siegerland und seine angrenzenden Regionen. Als einzelnstehende und in ihrer Umgebung auffällige Gebäude legen sie die Verbindung zwischen Religion und schulischer Bildung ausgehend vom Herrschaftsgebiet des Grafen Wilhelm I. von Nassau-Katzenelnbogen (1487-1559) und seines Sohns Johann VI. von Nassau, Katzenelnbogen und Dietz (1536-1606) offen. Die hybrid genutzten Bauwerke bestanden bis ins ausgehende 19. Jahrhundert und in Teilen sogar bis ins 20. Jahrhundert. 

Der deutsche Fotokünstler Thomas Kellner erkannte den historischen und kulturellen Wert dieser Bauten und machte sich zur Aufgabe dieses regionaltypische Kulturgut über ein neues Medium zu bewahren und in Erinnerung zu rufen. Mittels der Fotografie überführt er die Kapellenschulen in einen künstlerischen Kontext und gibt dem historischen Thema eine neue Dimension in der Gegenwart(skunst). 

So wie die Kapellenschulen in sich zwei Lebensbereiche vereinten, vermittelt auch diese Publikation verschiedene gegenwärtige Perspektiven auf die Geschichte und Genese der Kapellenschulen. Während Kellner mit seiner fotokünstlerischen Umsetzung versucht den zwischen Profan- und Sakralbau schwankenden Gebäudetypus neu zu denken, gewähren Chiara Manon Bohn, Isabell Eberling M.Sc. Dr. Andrea Gnam und Dr. Stefanie Siedek-Strunk in Textbeiträgen einen Einblick in die historische, architektonische und religiöse Einordnung der Kapellenschulen bis hin zu den Bildern von Thomas Kellner.