Simons, Luzia

Luzia Simons, Berlin & Stuttgart

1953 Geboren in Quixada, Brasilien
1979 Universitätsabschluss in Geschichte, Paris VIII, Vincennes
1984-86 Studium der Schönen Künste, Paris I, Sorbonne

Lebt und arbeitet seit 1986 in Deutschland

Transit

"Werbung, Fernsehen, Internet sind die dominierenden Medien in der heutigen Gesellschaft. Luzia Simons interpretiert diese Behauptung, indem sie die Realität mit unverkennbar manipulativen und extrem symbolischen Darstellungstechniken reflektiert. Sie tut dies, indem sie die verschiedenen Aspekte ihrer Arbeit wie Bildgestaltung, Wahrnehmung, Kreation und Wirkung nahtlos ineinander übergehen lässt. Auf diese Weise übersetzt sie die allgegenwärtige mediale Darstellung der Wirklichkeit in einen Verdichtungsprozess, der nur durch die Provokation des künstlerischen Transfers erreicht werden kann: nämlich als Antwort auf die Trivialisierung und den fortschreitenden Realitätsverlust, der durch die unaufhörliche Simulation entsteht. Die Arbeiten von Luzia Simons machen Divergenz erfahrbar. Die experimentelle Erforschung der fotografischen Medien, das verfremdende Eindringen in die Summe der Teile und die poetische Dichte des Fragmentarischen projizieren den Realitätsschein der Gesellschaft in ein temporäres Ganzes: in die Realität ihres künstlerischen Ausdrucks."

Luzia Simons, 2004

Pinhole Photographs

"....Diese "Hommage an Edward Muybridge" enthält aber auch eine Reihe von Merkmalen, die für die Kunst von Luzia Simons charakteristisch sind: Erinnerungen an die frühen Stummfilme mit ihrem typischen, unterentwickelten Umgang mit dem Licht, mit dem nur ein Teil einer Szene ausgeleuchtet werden konnte, und die dramatische Gegenüberstellung von Licht und Schatten, um den Effekt zu erzeugen, dass Körper aus dem Schatten ins Licht wachsen. Luzia Simons setzt ganz bewusst ein Gerät ein, das an die Lochkamera erinnert, eine fotografische Technik, deren Ursprünge im archäologischen Bereich der frühen Jahre der Fotografie liegen, und nutzt deren besondere konzeptionelle und ästhetische Qualitäten gezielt aus. Apropos konzeptionelle Qualitäten, da fällt mir als erstes der Schlüsselloch-Effekt ein. Die Fotografie ist ein Instrument der Beobachtung; der Fotograf bleibt ein passiver Betrachter, verborgen hinter dem Schlüsselloch eines primitiven Objektivs.

Peter Weiermair über Luzia Simons - 1998

Sammlungen

Kupferstichkabinett der Staatsgalerie Stuttgart, DE
Kupferstich-Kabinett der Staatl. Kunstsammlungen Dresden, DE
Regierungspräsidium Baden-Württemberg, DE
Fonds National d Art Contemporain, Paris-Ile de France, Frankreich
Fonds Régional d'Art Contemporain, Basse-Normandie, Frankreich
Graphothek der Stadtbücherei Stuttgart, DE
Artothek Fellbach, DE
Artothèque Caen, Grenoble, Auxerre, Frankreich
Casa de las Américas, Havanna, Kuba Centro Wifredo Lam, Havanna, Kuba
Ernst & Young, Stuttgart, Deutschland Deutsche Leasing AG, Bad Homburg, DE
Museu de Arte Sacra, Belém, Brasilien Coleção Joaquim Paiva, Brasilia, Brasilien
Pirelli/Museum für Kunst in São Paulo, Brasilien
Sparkasse Werra-Meißner, Eschwege-Witzenhausen, DE
Sparkasse Siegen, DE
Kreissparkasse Euskirchen, DE
Landesbank Baden-Württemberg, DE
Sammlung Universität Colchester, Essex, Großbritannien
Deutscher Sparkassenverlag, DE
Privatkollektionen in Deutschland, Frankreich und Brasilien.