Engelhardt, Jan

Jan Engelhardt, Nürnberg

Ich bin Jan.

Entbunden am 27. März 1977 per Kaiserschnitt in Nürnberg. Im Nachhinein betrachtet war dieser Start ins Leben so etwas wie ein Omen. Nach vier Jahren Grundschule und zehn Jahren Gymnasium erhielt ich feierlich einen Schrieb, der besagt, dass ich studieren könne, also versuchte ich dies, mußte aber feststellen,
daß das Wollen mit dem Können nicht viel gemein hat. Gelegentlich versuche ich mich als Informatiker und Webdesigner.

Meine Leidenschaft aber ist die Photographie. Sie ist mein LSD und meine Zigarette danach. Sie ist mein ständiger Begleiter und mein innerer Antrieb.

Meine small planets sollen den Betrachter einladen, die Welt als ein Suchbild zu sehen, in dem es ständig etwas zu entdecken gibt und ihn gleichzeitig daran erinnert, wie verblüffend sie doch ist, und dass wir ohne sie ziemlich aufgeschmissen wären.

Small planet - Fallscheer Haus

In Anlehnung an Francis Picabias berühmten Satz: „Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung ändern kann“, hat Jan Engelhardt, 34, mit seinen spektakulären Rundumblicken eine ganz besondere Form der Panorama-fotografie gewählt. In seiner präzisen Umschau geht er jedoch weit über die pure Abbildung der Realität hinaus. Jede Ansammlung von Fahrzeugen, jeder Containerstapel, jede Wohnsiedlung, jeder urbane Platz oder Industriebau offenbart in seinen Ausstellungen „small planets“ eine eigene Welt. Wichtiges rückt in den Fokus und wird bedeutsam, Unwichtiges wird winzig und wandert an den Rand. Aus detailreichen Landschafts- und Architekturaufnahmen schafft der Fotokünstler Welten, die im Wolkenmeer zu schweben scheinen oder wie kugelrunde Legobausteine um sich selber kreisen. So entsteht Bild für Bild ein Kosmos für sich, der in jedem einzelnen Fotokunstwerk dazu einlädt, den Blick auf das Vertraute zu ändern, den Standpunkt zu wechseln - kurz: die eigenen Sehgewohnheiten einmal auf den Kopf zu stellen.

Mit seinen Bildern des Fallscheer-Hauses in der Küferstraße 8 in Esslingen am Neckar dokumentiert der Künstler auf einmalige Weise eine Zeitreise in dessen Vergangenheit und zeigt uns den Charme des denkmalgeschützten Gebäudes, in dem bis vor kurzem Lederwaren und Kinderwägen verkauft wurden, auf seine ganz besondere Art. Denn nie wieder wird es in diesem Zustand zwischen gestern und heute sein, als ob es sich vorbereitet auf das Morgen. Vitrinen und Schränke schweben an der Decke, Türen stürzen einen Stock tiefer und Treppen führen in die Wand. Nichts scheint dort zu stehen, wo es die Realität vorsieht und doch hat alles seinen ihm zugedachten Platz. Im Rahmen dieser Aufnahmen sind 12 Bildpaare aus small planet und iPlanet entstanden. Die vom Photographers Network.